Taufe

Für viele Eltern ist die Taufe eines der wichtigsten Feste, das sie im Leben ihres Kindes feiern. Eine junge Mutter hat einen wichtigen Grund genannt: „Wir haben unser Kind taufen lassen, damit es den Glauben in sich selbst und Gott nie verliert, egal welche Schwierigkeiten kommen.“ Viele Eltern lassen ihr Kind taufen, weil sie hoffen, dass Gott auch da noch das Leben trägt, wo sie selbst an ihre Grenzen kommen. Viele sehen ihr Kind als Geschenk Gottes und möchten ihren Dank zum Ausdruck bringen. Auch ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sich taufen lassen. Dabei erleben viele die Taufe als Feier einer wichtigen Schwelle im Familienleben, zugleich hat sie bis heute eine charakteristische Stellung als Sakrament der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Bei Tauffesten, Taufgottesdiensten und Tauferinnerungsandachten wird Glaube zur unvergesslichen Erfahrung. Die EKHN heißt alle Kinder und Erwachsenen herzlich in der christlichen Gemeinschaft willkommen, die ihre Taufe empfangen haben, denn damit sind sie Mitglied in der evangelischen Kirche. Um einen unvergesslichen Tauftag zu erleben, bietet die EKHN breite Unterstützung mit: einer Checkliste für die Vorbereitungen, einer Auswahl an Taufsprüchen, Wissenswertem über Tauffeste sowie Informationen zur Erwachsenentaufe.

Mit der Taufinitiative unter dem Motto „Viele Gründe, ein Segen, deine Taufe“ regt die evangelische Kirche an, das Geschenk der Taufe zu feiern. Die Taufe ist eines der ältesten und schönsten Rituale der Christenheit und ein Herzstück des Glaubens. Auf der Website www.deinetaufe.de wird die Bedeutung der Taufe erklärt, es wird auf Tauffeste hingewiesen und der "Glaube mit Kindern" thematisiert. Zudem unterstützt der "Taufbegleiter" eine Patentante oder einen Patenonkel dabei, das Kind auf seinem weiteren Weg zu begleiten.

Die EKD hat die Initiative bereits 2023 gestartet. Aber die Taufe und die Tauferinnerung bleiben weiterhin aktuell.


Gottesdienst

Im Gebiet der EKHN feiern über 1.100 Gemeinden jeden Sonntag und bei vielen anderen Gelegenheiten Gottesdienste. Dabei nehmen die Besucher und Besucherinnen unterschiedliche Impulse mit nach Hause. Jede Gemeinde, jede Kirche, jeder Pfarrer und jede Pfarrerin verleihen dem Gottesdienst eine eigene Prägung. Er bietet die Gelegenheit für einige Zeit aus dem familiären und beruflichen Alltag herauszutreten und Anregungen aufzunehmen, für die sonst keine Zeit bleiben: Steckt mehr hinter dem, was mein Auge sieht? Gibt es etwas, in dem ich aufgehoben bin? Worauf kommt es im Leben an?

Das eigene Leben aus einer anderen Perspektive sehen

Im Gottesdienst steckt die Möglichkeit, von einer anderen Perspektive auf das eigene Leben zu blicken. Die Gebete, Lieder oder die Predigt können Anregung sein, bestimmten Bereichen im Leben eine andere Richtung zu geben. Bei manchem hinterlässt der Gottesdienst das Gefühl von Gelassenheit, innerer Reinigung und positiver Stimmung. Vielen tut ein Gottesdienst einfach gut.

Gemeinsame Suche nach Gott

Während der Feier des Gottesdienstes konzentriert sich die Gemeinde auf Gott: Für den Dienst, den Gott den Menschen erweist, loben sie ihn, beten ihn an und danken ihm dafür. Die Erfahrungen von Leid, Trauer, Schuld und Vergebung haben im Gottesdienst ihren Platz. Damit ist der Mensch nicht allein: Der Gottesdienst stiftet Gemeinschaft. Er ist Ort für Menschen, die gemeinsam auf der Suche nach Gott sind. Oft gibt es im Anschluss Angebote, wie ein Kirchencafé, das Platz für persönliche Gespräche bietet. 

Warum feiern Christen am Sonntag den Gottesdienst?

Christen begehen ihren Gottesdienst am Sonntag, dem ersten Tag der Woche, weil er als Tag der Auferstehung Jesu gilt („Ostersonntag“). Jesus selbst feierte den Tag zu Ehren Gottes nach jüdischer Tradition am Sabbat (Samstag), dem letzten Tag in der Woche. Der Grund: Auch Gott ruhte am siebten Tag, nachdem er an den vorangegangenen Tagen die Welt erschaffen hat; so berichtet es der Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose.

Viele Kirchengemeinden feiern auch Gottesdienste in neueren Formen. Dort können sich Besucherinnen und Besucher beispielsweise mit eigenen Beiträgen bei einer Talkshow beteiligen oder den rockigen Klängen einer christlichen Band lauschen. Diese Gottesdienste folgen in der Regel nicht der traditionellen Liturgie, sondern haben unterschiedliche, „zeitgemäße“ Ordnungen. Oft beschäftigen sie sich mit einzelnen Fragestellungen oder Lebensthemen und werden meist von einem Gottesdienstteam vorbereitet.


Trauung

Viele Paare empfinden ihre Liebe als ein Geschenk des Himmels – als etwas, wofür sie dankbar sind und möchten deshalb gerne ihre Beziehung unter des Segen Gottes stellen. Aus diesem Grund entscheiden sich viele für eine kirchliche Trauung in der evangelischen Kirche. Auch gleichgeschlechtliche Paare können kirchlich getraut werden in der EKHN (Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau). Bei der Vorbereitung einer Hochzeit möchten wir jedes Brautpaar gerne unterstützen.

Das Besondere einer kirchlichen Trauung

Wenn Sie sich entscheiden zu heiraten, geben Sie Ihrer Liebe eine Richtung und ein Ziel. Gerade heute, wo Liebe und Glück so vergänglich erscheinen, setzen Sie ein Zeichen gegenseitigen Vertrauens. Mit der Hochzeit, der kirchlichen „Trauung“, vertrauen Sie darauf, dass Gott Ihre Beziehung bejaht und stärkt. Im Traugottesdienst empfangen Sie Gottes Segen für Ihren gemeinsamen Lebensweg. Die segnende Handauflegung als Zeichen für den Zuspruch Gottes gibt Ihnen Kraft und Zuversicht – auch zum rechten Tun. Zugleich wählen Sie einen besonderen Rahmen für den „schönsten Tag Ihres Lebens“. Dieser Gottesdienst anlässlich der Eheschließung ist auch ein öffentliches Versprechen als Paar und Familie miteinander zu leben.


Abendmahl

Das Abendmahl gehört zu den ältesten christlichen Traditionen und wird bis heute in vielen Formen in allen christlichen Kirchen und Konfessionen gefeiert. Es erinnert an das letzte Essen Jesu mit seinen Jüngern, am Abend bevor er gefangen genommen und hingerichtet wurde. Nach evangelischem Verständnis stellt das Abendmahl eine besondere Beziehung zwischen Gott und den Menschen her und bringt uns Menschen das Heil und die Gnade Gottes nahe.

Das Abendmahl ist in der Evangelischen Kirche eines der wichtigsten Elemente des Glaubens und des Gottesdienstes. Es symbolisiert die Gemeinschaft Gottes mit den Menschen, es zeigt die Verbundenheit der Gemeinde untereinander, es wird von Christinnen und Christen als „Vergebung der Sünden“ verstanden. Zur Feier des Abendmahls gehören Worte aus der Bibel und Brot und Wein. Das Abendmal kann es auch in Form von Traubensaft und „Hostien“, kleinen Oblaten, geben.


Bestattung

Dem Tod wohnt ein Schrecken inne, dem sich niemand entziehen kann. Er nimmt Menschen von uns, die uns lieb sind, und führt uns vor Augen, dass wir vergänglich sind. Doch nach christlichem Verständnis behält der Tod nicht das letzte Wort. Der Glaube gibt Kraft dem Tod zu begegnen und die christliche Hoffnung reicht über den Tod hinaus.

Die Evangelische Kirche hält Worte, Bilder und Lieder bereit, die über die Jahrhunderte immer wieder Menschen getröstet haben. Sie spenden ihnen bis heute im Angesicht des Todes Hoffnung und Zuversicht. Sie geben Kraft, um Abschied zu nehmen. Sie helfen, die Zeit der Trauer zu überstehen.

Die Pfarrerin oder der Pfarrer bieten Begleitung beim Abschiednehmen an. Sie erinnern daran, dass der Macht des Todes die Kraft des christlichen Glaubens entgegensteht.

Wenn ein Mensch stirbt, ist es tröstlich zu erfahren, dass sich dieses Leben nun erfüllt hat. Der Verstorbene kehrt zurück zu Gott, der alles Leben erschaffen hat. Entsprechend wird in der kirchlichen Trauerfeier der Verstorbene in Gottes Hand übergeben. Ängste und Sorgen um ihn können abgestreift werden, denn wir Menschen können darauf vertrauen: Bei Gott sind die Verstorbenen gut aufgehoben.